Thursday, February 19, 2015

Gong Xi Fa Cai - Happy Chinese New Year!

Heute hat nach dem Chinesischen Kalender das Jahr der Holz-Ziege begonnen – ich wünsche Euch allen viel Glück, Gesundheit und – für die Chinesen am allerwichtigsten – Wohlstand! Im Internet habe ich folgendes gefunden:

2015 ist das Jahr der Holz-Ziege und damit dürfen wir uns auf harmonische Zeiten freuen. Die Ziege steht für Sanftmut, Frieden, Liebe, Kooperation und Hilfsbereitschaft und das Holz für Kreativität und Produktivität. So könnten jetzt viele neue Ideen umgesetzt werden, bei denen Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und soziale Fairness im Vordergrund stehen. Politisch lässt das Jahr nach den wachsenden Konflikten der letzten Monate auf friedliche und diplomatische Lösungen hoffen. Im privaten Umfeld werden wir endlich wieder mehr Zeit für die Liebe und Familie haben. Ein versöhnliches und liebevolles Miteinander wird begünstigt und für einsame Herzen steigen die Chancen, sich zu verlieben“.

Die Ziege verträgt sich nicht mit Büffel, Drache, Schlange oder Hund – da ich selbst im Jahr des Affen geboren bin, lässt mich das kalt und auch ich hoffe auf ein gutes Jahr…!

Letzten Freitag habe ich an einer Führung durch Chinatown teilgenommen, was sehr interessant war. Charlotte, unsere chinesische Führerin, hat uns auch die weniger bekannten Ecken Chinatowns gezeigt und uns einiges über die verschiedenen Clan Associations erzählt (ähnlich wie unsere Zünfte sind das Vereinigungen, die sich je nach Beruf, Herkunftsregion oder Familiennamen zusammenschließen und ursprünglich das Ziel hatten, chinesischen Immigranten das Eingewöhnen in der neuen Stadt zu erleichtern und ihnen mit Geschäftskontakten u. ä. zu helfen).

Ich habe viel über die chinesischen Bräuche zu Chinese New Year gelernt, was man isst (vorwiegend Dinge, die gut und glücksbringend klingen, aber nicht unbedingt gut schmecken), was man sich schenkt (2 Mandarinen, dafür bekommen Kinder und Unverheiratete Geldgeschenke in einem  Hong Bao - roter! Umschlag) und habe typische Süssigkeiten probiert. Rote Laternen sollen Glück bringen, und am Vortag wird neue Kleidung gekauft und das Haus geputzt.

Insgesamt sind Chinesen extrem abergläubisch und der Wunsch nach Wohlstand ist ausgesprochen stark ausgeprägt  - für mich als eher kopfgesteuerte Europäerin, der Gesundheit und ein glückliches, erfülltes Leben wichtiger ist, eher befremdend. Was ich allerdings sehr schön finde ist, dass an Chinese New Year die Familie zusammenkommt und mit dem ganzen Clan gefeiert wird!


Hier einige Impressionen:








Saturday, December 20, 2014

Merry Christmas and a Happy New Year!

Ihr Lieben,

ich weiß nicht, wo die Zeit geblieben ist – eben war es noch Oktober, und nun steht Weihnachten und ein neues Jahr vor der Tür…

Mit diesem Post sende ich Euch ganz herzliche Weihnachtsgrüße, wo auch immer Ihr gerade seid. Wir haben ein sehr intensives Jahr hinter uns gebracht; die, die mich besser kennen, werden wissen, dass zumindest ich einige Herausforderungen erlebt habe und manche Ups und Downs zu verdauen hatte! Aber ich persönlich finde ja, dass diese Höhen und Tiefen das Leben erst interessant machen, und ich möchte nichts davon missen (zumindest im Nachhinein).

Singapur fühlt sich inzwischen nach „zu Hause“ an – wir haben uns gut eingelebt, haben unsere Alltagsroutine gefunden und wissen die vielen Vorteile, die uns unser Leben in dieser Stadt beschert hat, zu schätzen – sei es, dass man fast alles kaufen kann, um auch europäisch kochen zu können... Oder auch, dass Lea abends bedenkenlos mit ihren Freunden unterwegs sein kann, ohne dass ich mir Gedanken darüber machen muss, ob und wie sie nach Hause kommen wird. Unsere „Große“ fehlt – aber ich weiß, dass sie in einem halben Jahr bei uns sein wird und hoffe sehr, dass sie sich hier genauso wohl fühlen wird wie wir!

Am meisten genieße ich nach wie vor das Klima (auch, wenn es momentan unglaublich viel regnet und ich eigentlich jeden Tag mit nassen Füßen nach Hause komme) und die Tatsache, dass ich mich fast ausschließlich den Dingen widmen kann, die ich mein ganzes Leben lang machen wollte und für die ich in den vergangenen Jahren nicht die Zeit hatte.

In diesem Sinne wünsche ich Euch wundervolle Weihnachten im Kreise derer, die Euch lieb und wichtig sind. Und ich wünsche Euch einen guten Start in ein Neues Jahr mit vielen Ups und Downs – nur mit der einen oder anderen Niederlage kann man auch die Höhen richtig schätzen und auskosten!












Wednesday, October 22, 2014

Back from Paradise

Hej,

wir sind seit ein paar Tagen wieder zurück von unserem ersten Kurzurlaub auf Tioman, einer kleinen malaiischen Insel in der Nähe von Singapur. Wir hatten eine wunderschöne Zeit – tolles Resort mit wenigen Gästen, leckeres Essen und traumhaft schöner Strand. Die Zeit dort hat uns wirklich gut getan, weil man außer Schwimmen, Schnorcheln und Faulenzen nicht wirklich viel unternehmen konnte (also genau das, was wir nach den Aufregungen der letzten Wochen gebraucht haben)! Morgens früh und abends sind die Affen über unser Dach geklettert (wir hatten ein Zimmer am Rande des Dschungels) und haben sich dann auf unsere Veranda gesetzt und ins Zimmer geschaut, das war wirklich witzig. Man hat sich ein bisschen wie im Zoo gefühlt, nur mit umgekehrten Vorzeichen…






Saturday, October 4, 2014

Hari Raya Haji

Hallo Ihr Lieben!

Heute wird in Singapur das „Opferfest“, das höchste islamische Fest, gefeiert. Da es in Singapur nicht nur Chinesen und Inder, sondern auch eine Menge Malaien gibt (immerhin 13,8 %), war ich am Freitag mit den „Ragazze“ vom IWG (Italian Women’s Group) in Kampong Gelam, dem malaiischen Viertel Singapurs. Eine sehr nette Malaiin, die in Perugia studiert hat und absolut akzentfrei italienisch gesprochen hat (Neid!!!), hat uns durch das Viertel geführt und uns viele Dinge gezeigt und erzählt, die man vermutlich nicht unbedingt in einem Reiseführer findet.

Kampong Gelam ist toll – bunt, exotisch, es gibt wunderschöne kleine Geschäfte, in denen man Stoffe, Teppiche, Parfüm und andere tolle Sachen kaufen kann. Tattoostudios, die diese tollen Hennatattoos machen, die nach ein paar Wochen wieder verschwinden, und unzählige Restaurants, in denen man malayisch bzw. arabisch essen kann.

Es war ein ganz toller Vormittag – allerdings hat mein Mobiltelefon versagt und ich konnte kein einziges Foto machen! Aber das habe ich gestern Abend mit Peter und Lea nachgeholt, das Ergebnis könnt Ihr hier sehen…

 



Monday, September 8, 2014

Mondfest - Have a wonderful mid-autumn evening with your family!


Heute wird in Singapur Mondfest gefeiert (nicht nur in Singapur, sondern in ganz Asien), eines der wichtigsten Feste Chinas seit der Tang-Dynastie. Man isst traditionellerweise „Mooncakes“, das sind kleine Kuchen, die mit einer süßen oder auch salzigen Bohnenmasse gefüllt sind. Hier ist das schon seit einigen Tagen ein großes Thema; Im Takashimaya z. B. gibt es seit etwa einer Woche ein ziemlich großes Areal mit etlichen Ständen, die diverse Mooncakes zu Mondpreisen verkaufen (ein Küchlein von ca. 8 cm Durchmesser kostet locker 20 Sing$). Da Ping aus meinem Italienischkurs heute Morgen einen Mooncake zum Probieren mitgebracht hat, möchte ich euch gern ein bisschen mehr darüber erzählen.

Das Mondfest wird auch Mittherbstfest genannt und wird immer am 15. Tag des 8. Mondmonats nach dem traditionellen chinesischen Kalender gefeiert. Traditionell isst man unter anderem diese „Mooncakes“ im Kreise von Familie und Freunden. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass um diese Küchlein ein ganz schöner Hype veranstaltet wird; eine junge Chinesin aus meinem Italienischkurs ist gestern extra nach Chinatown gefahren, weil sie ganz bestimmte Mooncakes kaufen wollte. Sie hat sie nicht bekommen und war sehr enttäuscht - und hat dann auch keine anderen gekauft, soweit ich weiß... Ich hatte am Samstag schon ein Stück probiert und mich hat es nicht vom Hocker gehauen – naja, eine ignorante Europäerin eben…

Ping hat heute morgen dann auch den mythologischen Hintergrund zum Mondfest geliefert, was ich sehr interessant fand: Der Sage nach (es gibt wohl einige!!!) gab es in grauer Vorzeit 10 Sonnen. Dadurch war es auf der Erde natürlich sehr heiß, die Erde drohte zu vertrocknen und die Ernte zu verdorren.  Ein mutiger Bogenschütze namens Hou Yi wollte die Menschen auf der Erde retten und schoss mit seinem Bogen 9 der 10 Sonnen herunter; die letzte Sonne sollte jeden Tag pünktlich auf- und untergehen. Zum Dank dafür erhielt er von einer Göttin eine Medizin, die ewige Jugend bzw. Unsterblichkeit versprach.

Die Frau des Bogenschützen hatte herausgefunden, dass ein anderer Mensch diese Tablette stehlen wollte. Um dies zu verhindern, schluckte sie die Tablette selbst und schwebte zum Mond.

Seitdem lebt sie dort. Und ausnahmslos alle Chinesinnen in meinem Italienischkurs (es sind insgesamt 4 Frauen) haben beteuert, dass zum Mondfest der Mond immer besonders groß und schön ist und hell leuchtet - ganz anders, als sonst...


Ist das nicht schön – auch wenn die Mooncakes für europäische Mägen vielleicht ein bisschen gewöhnungsbedürftig sind…



Sunday, August 31, 2014

From Singapore with Love



Hallo Ihr Lieben,

nachdem wir nun auf den Tag genau 4 Wochen in Singapur leben, ist es wirklich höchste Zeit, dass ich endlich beginne, Euch mit diesem Blog auf dem Laufenden zu halten und ein bisschen von unserem neuen Leben zu erzählen. Ich kann noch nicht mit vielen aufregenden, neuen Dingen dienen - die letzen 4 Wochen waren ausgefüllt mit dem Organisieren unseres Alltags: Wo kaufe ich ein, wie richte ich ein Bankkonto ein, damit ich Rechnungen bezahlen kann (und vor allem wie logge ich mich online ein!)... Diverse Besuche eines namhaften, schwedischen Möbelhauses, Leas erster Schultag in der GESS etc. Dazwischen immer wieder das schmerzhafte Gefühl, dass jemand fehlt: unsere "Große", die sich entschieden hat, ein High School Year in Austin/Texas zu absolvieren. Auf der einen Seite bin ich natürlich unglaublich stolz auf ihren Mut, ich weiß, dass sie dieses Jahr zum Positiven verändern und sie unglaublich viel daraus lernen wird. Andererseits bin ich eben doch ganz "Muttertier" und hätte sie gern bei mir. Aber die gute Nachricht: Sie wird irgenwann zu uns kommen und dann noch ein paar Jahre mit uns leben, bevor sie das Nest komplett verlässt. Eine ganz gute Übung also...

Wir sind inzwischen ganz gut in unserem Alltag in Singapur angekommen. Bus fahren ist nicht mehr ganz so abenteuerlich, Lea kann inzwischen den Schulbus nehmen, um zur Schule zu kommen und Peter hat gestern endlich sein Surf-Equipment zur East Cost gebracht. Ich lerne weiterhin fleißig Italienisch (glücklicherweise gibt es auch in Singapur ein Istituto Italiano und Menschen, die Italienisch lernen wollen), nächste Woche habe ich meine erste Klavierstunde (!) und beginne mit Mandarin-Unterricht. Ihr seht, mein Tag ist voll - wenig Raum für Langeweile, auch wenn ich nicht arbeite...!

Über das Leben in Singapur kann ich noch gar nicht so viel berichten. Die Stadt ist - gemessen an Berlin - nicht so groß, aber es gibt unglaublich viele Menschen! Wir waren vorletzte Woche sonntagnachmittags auf der Orchard Road - Wahnsinn! Ein Weihnachtseinkauf am letzten Adventswochenende auf dem Ku'Damm ist nichts dagegen... Shopping ist hier überhaupt Volkssport schlechthin; auf der Orchard Road reiht sich eine Mall an die andere, die Geschäfte sind voll von montags bis sonntags!

Und obwohl Englisch die Amtssprache in Singapur ist, ist die Verständigung doch manchmal eine echte Herausforderung für mich. Ich habe immer gedacht, dass meine Englischkenntnisse für die ganz normale Konversation durchaus ausreichend sind, dem "Singlish", das hier gesprochen wird, fühle ich mich - manchmal - nicht gewachsen. Aber das kommt mit der Zeit, hoffe ich. Das Wetter: unbelievable! Der positive Aspekt: es ist immer warm (um die 30 Grad, übrigens auch nachts), Flipflops, Shorts und T-Shirt sind immer das passende Outfit. Was nicht so schön ist: Es ist auch immer feucht, sobald man ein Gebäude oder die U-Bahn betritt, ist es saukalt (weil überall die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen) und wenn es regnet, regnet es wie irre (und wir sind noch nicht in der Regenzeit, wie ich mir von zuverlässiger Quelle habe sagen lassen). Es ist dann eigentlich auch egal, ob man einen Schirm dabei hat oder nicht, nass wird man so oder so.

Also alles in allem kein schlechtes Leben. Aber: Ich vermisse Berlin und Euch! Kennt Ihr "Das ist Berlin" von Hildegard Knef? Das ist der Song, der mich derzeit begleitet und mir aus der Seele spricht! Insofern hoffe ich, dass ich mit diesem Blog mit möglichst vielen von Euch in Verbindung bleiben kann. Und wenn es einen von Euch ans andere Ende der Welt verschlägt, meldet Euch - wir freuen uns immer, Menschen aus der alten Heimat zu sehen...